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Protomartyr – The Agent Intellect

Unter folgenden Umständen wird Protomartyr eure neue Lieblingsband. 1. Man muss schon Bock auf die Band haben. 2. Das Wetter darf auch nicht allzu gut sein. 3. Wem ‚Interpol‘ zu sehr Kommerz geworden sind oder wer gerne ‚The Fall‘ hört und sich denkt, sowas müsste man heute noch machen. Der wird bei der neuen und dritten Protomartyr Platte seine wahre Freude haben.

The Agent Intellect ist die perfekte Platte für Berlin im Oktober. Die Leute sind genervt. Das Wetter zeigt sich von seiner dunkelsten Seite. Der Regen hört einfach nicht auf und somit gehen wir durch die Straßen mit gesenktem Kopf. Dazu in Dauerschleife der hypnotische Gesang von Sänger Joe Casey: ‚There’s no use being sad about it, what’s the point of crying about it‘ in Pontiac 87.

Man fühlt sich mit dem Album auf den Ohren nicht unbedingt fröhlicher oder trauriger, man fühlt sich gegenüber den anderen einfach überlegender. Das ist ein gutes Gefühl und macht die Stadt erträglicher. Die ersten beiden Songs ‚The Devil in his youth‘ und ‚Cowards starve‘ sind bereits herausragend und bilden somit den perfekten Einstieg. Danach ist es einfach. Frei nach dem Motto: „You had me at hello“.  Sänger Casey variiert von Song zu Song, auf ‚I forgive you‘ rappt er sogar, wie einst Mike Skinner oder Jason Williamson von Sleaford Mods. Der Sound hingegen bleibt straight nach vorne gerichtet, als gäbe es kein 4. Album mehr. Emotionales Glanzstück der Platte ist ‚Ellen‘. Das Stück handelt von Caseys Mutter Ellen. Der Song ist aus der Perspektive des Vaters geschrieben, als würde er hinter ihrem Grab stehen und über sie singen ‚I will wait for Ellen/ I’ll pass the time/ With our memories for Ellen/ I took them on ahead/ I kept them safe for Ellen‘.

Ab 11.11. sind die Jungs übrigens auf Deutschland-Tour, spätestens bis dahin sollte sich jeder von Protomartyr überzeugt haben.

Key-Tracks: Ellen, Cowards Starve, I forgive you, The Devil in his youth