In Love With: Kaufmann Frust – Unter den Augen
Es gibt in Deutschland wirklich eine Menge Schrott- bzw. Plastikmusik und man bekommt sie an jeder Ecke oder Gelegenheit aufgeschwatzt. Ein Grund auch, warum wir kein Radio hören, since 2002.
Es ist wie mit Käse, jeder mag Käse und Käse gibt es überall. Es gibt den billigen, abgepackten Käse vom Discounter, den man völlig emotionslos in den Einkaufswagen legt. Man weiß, wie er schmeckt, weil er immer gleich schmeckt, der Norm entsprechend. Aber wenn man Käse wirklich liebt und schon einmal richtig guten Käse probiert hat, dann will man mehr.
Dann geht man entweder zur Käsetheke oder zum Käsespezialisten und lässt sich beraten, probiert sich durch die Sorten und begibt sich auf Entdeckungsreise. So geht es auch uns, denn wir lieben Käse und sind immer auf der Suche nach unentdeckten neuen Sorten. Und es gibt wirklich guten Käse, auch sehr sehr guten deutschen Käse.
Guter Käse ist wie gute Musik und auch hier sind wir ständig auf der Suche. Diese tägliche Suche nach Bands, die es einfach verdient haben, gehört zu werden, ist unser täglich Brot. Und mit jeder neuen Band, mit jedem neuen Geschmack werden wir glücklicher.
Gestern haben wir KAUFMANN FRUST für uns entdeckt und seitdem ist es einfach unser Lieblingskäse, wenn wir beim Käsevergleich bleiben wollen. Die Band aus Stuttgart spielt uns aus der Seele. Treibendes Schlagzeug, flirrende Gitarren und Texte, die nachdenklich machen. Zusammengefasst: Musik, die berührt und uns eine Gänsehaut beschert.
Die Band beginnt die Platte mit The Crunch, einem Gedicht von Charles Bukowski. „there is a loneliness in this world so great, that you can see it in the slow movements of the hands of a clock/ people are not good to each other“. Jetzt ist spätestens das Eis gebrochen und die Band hat unsere vollste Aufmerksamkeit. Musikalisch spielen sich KAUFMANN FRUST auf UNTER DEN AUGEN in die Champions League. Und der zweite Song SOMMERMELODIE ist ihre Champions-League-Hymne. „Die Ringe unter den Augen, mit den geplatzten Adern und Träumen. Die ihnen Nachts den Schlaf rauben.“
Wir können jedenfalls nicht aufhören diese Platte zu hören, weil wir sie noch lange nicht komplett verstanden haben und das ist das Allerbeste. Danke Flo, Matze, Jan und Ollo für die ehrlichste deutsche Platte seit langem.
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