Weird Dreams – Luxury Alone
Doran Edwards hätte sich kaum ein passenderes Pseudonym für sein musikalisches Unterfangen aussuchen können. Stets durchzieht seine Musik eine unwirkliche, träumerische und schwerelose Anmutung, sodass man hier von Dreampop im besten Sinne sprechen kann. „Luxury Alone“ ist das zweite Album des in Paris lebenden Briten, und auch hier passt der Titel wieder wie der Hintern auf den Nachttopf. Edwards spielte alle Instrumente selbst ein und besorgte auch den Mix höchstpersönlich – ein Luxus, den man sich leisten kann, wenn man a) so talentiert ist wie er und b) eine derart klare künstlerische Vision verfolgt. Herausgekommen ist ein Album aus einem Guss, das sich vom Powerpop des ersten Albums wegbewegt, hin zu einem eigenständigeren, verträumteren Klangbild. Der Einstieg „Binary“ gemahnt an Cocteau Twins, Ride und Slowdive und kommt mit noch etwas Fahrt daher. Dann nimmt Edwards das Tempo zunehmend heraus, setzt auf flirrende Flächen, weite Hallräume und schwebende Synths, zu denen er sanft und oftmals in bester Fleet Foxes-Manier vielstimmmig singt. Im Zentrum steht dann die siebenminütige Meditation „Fantasy Building“, welche keinerlei Songstrukturen mehr verfolgt, sondern ein einziges schwebendes Drone ist. Hier ist dann wohl die Tiefschlafphase erreicht, aus der „Digital Water“ mit forderndem Drumming herausführt, allerdings auch schon wieder ausblendet, als der Song richtig loszugehen scheint. Weniger „weird“, aber umso verträumter gibt sich dann der Ausklang der Platte.
Auf „Luxury Alone“ gibt es viel zu entdecken. Vor allem ist es ein Album, das man von vorne bis hinten durchhören kann und wieder zurück, so stimmig greift hier alles ineinander. Ein richtiges Album-Album, ohne Hitsingles, sondern ein stringentes Gesamtkunstwerk.