I Am Kloot – Let It All In
Der Winter hat nun auch Berlin erreicht und wir sind auf der Suche nach Wärme, nach einem musikalischen Heizpilz. In dieser Zeit braucht man etwas Bodenständiges, etwas Bekanntes, woran man sich stützen kann. Dabei sind wir auf alte Bekannte gestoßen. I Am Kloot aus Manchester. Einigen vielleicht noch bekannt durch ihren Hit „Proof“. Nach drei Jahren veröffentlicht die Band in diesen Tagen ihre neue Platte „Let It All In“. Wir sind ohne Erwartungen an das Werk gegangen, nicht wie bei anderen Künstlern und wurden somit auch nicht enttäuscht. „Let It All In“ kommt ohne großen Hit aus, dadurch aber mit unheimlich viel Wärme, wohlig weichen Melodien und verträumten Texten. Alles was uns am Vorgänger „Sky At Night“ begeistert hat, diese Geschmeidigkeit, diese Lässigkeit in der Stimme von Sänger John Bramwell und das Dahingleiten, wird im Nachfolger fortgesetzt. Aber I Am Kloot haben auch einige Überraschungen im Gepäck, so hört man zum Beispiel im Opener „Bullets“ Südstaaten-Einflüsse und Tremolo-Gitarren Sounds. Stücke wie „Let It All In“, „Shoeless“ und „Even The Stars“ sind typische I Am Kloot Songs, cleveres Songwriting, tief aber dennoch locker. Bei „Shoeless“ muss man einfach die Augen schliessen und die Szenerie, die John Bramwell beschriebt, geniessen. “Shoeless in your favourite dress, You walk the shores, The waves caress your feet, You don’t really mind.” Auf der anderen Seite „Hold Back The Night“, ein Song der sich langsam aufbaut und am Ende in ein James Bond Cello Spektakel endet. Abschliessend wollen wir noch „Masquerade“ hervorheben. Einem Song, der sich wie ein klassischer Beatles Song anhört, den die Beach Boys geküsst haben. An all diesen Beispielen sieht man, wie sich die Band weiterentwickelt hat und sich somit zu einer Konstante gemausert hat. Den großen I Am Kloot Hype werden sie dadurch nicht auslösen, aber das ist auch gut so und dafür lieben wir sie.
Masquerade
Hold Back The Night