Nicotine Nerves – 1995
Der ein oder andere wird sich an 1995 erinnern können. Ich war damals 13 und mitten in der Pubertät. Christo hat den Berliner Reichstag verhüllt, Borussia Dortmund wurde endlich Deutscher Meister, in Oklahoma passierte ein Bombenattentat und während einer Friedensdemonstration wurde Israels Ministerpräsident Yitzhak Rabin erschossen. Es war also ein sehr ereignisreiches Jahr.
Es war aber auch das Jahr in dem Bands wie Nirvana den Punk endgültig ins Radio und auf MTV etabliert hatten. Aber auch das Geburtsjahr von Rasmus Rankenberg Madsen, dem Gitarrist, Songwriter und Sänger von NICOTINE NERVES.
Knapp 23 Jahre später veröffentlicht die Band aus Aarhus, Dänemark ihr Debütalbum. Den Jungs ist es gelungen, den Grunge der 95er in das Hier und Jetzt zu verfrachten mit all seinen Facetten. Und ich meine nicht nur den Titel. Vor einigen Wochen hab ich die Platte und vor allem die Band das erste Mal gehört. Sofort hab ich mich in den Stil der Band verliebt. Denn die Songs klingen nicht nur nach Grunge, sondern tragen auch noch ein Hauch Indie und Garage in sich. Klar, könnte man sich das einfach machen und die Band mit Nirvana oder The Brian Jonestown Massacre vergleichen, aber das würde Niemanden gerecht werden.
Wenn man sich die Songs mal genauer betrachtet, dann sieht man erst einmal die Bandbreite der Band. Während der Opener ‚Headache‘ eine klassische Indie-Gröhl-Hymne geworden ist à la The Hives. Danach geht es aber immer tiefer in den Dreck bzw. in den Grunge. Mein absolutes Highlight ist aber ‚Smile‘, schon lange nicht mehr so einen kraftvollen Rocksong gehört. Die Gitarren sind so unfassbar krass verzerrt, dass sie kaum noch zu erkennen sind.
Also alle die Gitarren Musik lieben und explizit Grunge und Garagenrock, kommt hier voll auf seine Kosten.
Nicotine Nerves sind:
Guitar, Vocals: Rasmus Rankenberg Madsen
Drums: Frederik Nielsen
Drums (’Absurd’ and ’Smile’): Lauge Kjærulf Andersen